Wer im Sommer durch die Schweiz reist, kann einer Blume nicht ausweichen: Den Geranien. Sie dekorieren Bauernhäuser, Dorfbrunnen, Wegkreuze und Ortseingänge. Es gibt sie in allen Rottönen und sie sind sowas wie die ultimative Sommerblume der Schweiz. Nur: Was viele nicht wissen: Diese Geranien, die wir von den Bauernhäusern kennen, sind eigentlich Pelargonien. Dazu muss man wissen: Botanisch gibt es die Familie der Storchschnäbel (Geraniaceae). Und diese Familie unterteilt sich in Geranien - dazu gehört der Storchschnabel auf meinem Bild – und in Pelargonien, eben jene Blumen, die wir in der Schweiz landläufig als Geranium bezeichnen.
Doch die Geranien, die Storchschnäbel eben, gibt es trotzdem auch bei uns in Massen. Sie sind nur nicht ganz so auffällig wie die Pelargonien. Sie wachsen oft an sonnigen Standorten, sind aber genügsam und blühen das ganze Jahr. Und sie blühen, wo immer sie können.
Den Namen haben die Storchschnäbel übrigens von den Fruchtständen, die tatsächlich an die langen, spitzen Schnäbel der Störche erinnern.
Die Herausforderung bei der Fotografie dieser filigranen Blüte war weniger das Licht, als vielmehr die Tiefenschärfe. Wenn ich mit meinem alten Makro-Objektiv fotografiere, ist der Schärfebereich oft nur wenige Millimeter tief. Auf dem Bild hier, es entstand an einem trüben Sonntag Nachmittag, hatte ich fast zu wenig Licht. Deswegen musste ich die Blende recht weit öffnen und den Schärfebereich auf etwa 8 Millimeter reduzieren. Ich wollte aber unbedingt das Zentrum der offenen Blüte und der bereits verblühten im Schärfebereich haben. Das Resultat ist nicht ganz perfekt. Trotzdem habe ich Freud an der Aufnahme, denn sie zeigt – neben allem technischen – vor allem eines: Die Schönheit einer Pflanze, die man sonst einfach nicht beachtet.