Auf einem Spaziergang entdeckte ich eine Feldwespe (Polistes dominula). Was ich vorher nicht wusst: In der Schweiz gibt es acht echte Wespenarten. Die Feldwespe ist eine von ihnen. Und zwar eine der freundlichen. Die Feldwespen sind sehr friedfertig und stechen seltener als andere Wespenarten. Auch sind sie weniger aggresiv bei der Suche anch Nahrungsmitteln, die eigentlich für uns Menschen bestimmt sind.
Ich fand die Feldwespe auf der Blüten einer wilden Möhre, wo die Wespe Nektar sammelte.
Feldwespen sind faszinierende Insekten. Sie sind nicht nur effektive Jäger, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Bestäubung. Die Feldwespe erkennt man gut an ihrem schlanken und eher schwarzen Körper. Dass sie auch "Papierwespe" heisst, hängt mit den überaus filigranen Nestern zusammen, die sie oft irgendwo in einem Strauch oder im Geäst eines Baume anlegt.
Neben all diesen Eigenschaften kommt hinzu, dass die Feldwespe selten sticht - und wenn ist es oft harmlos. Denn ihr Stachel durchdringt die Haut oft nicht ganz, so dass man den Stich meist nur als kleinen Piks wahrnimmt.
Die Nahaufnahme enthüllte erstaunliche Details: die feine Struktur ihrer Flügel, die scharfen Linien auf ihrem Körper und die komplexen Muster ihrer Augen - es sind Dinge, die man von blosem Auge kaum sieht. Mit dem Makro werden sie aber sichtbar.
Für mich verdeutlichen solche Momente, wie wichtig es ist, die kleinen Lebewesen unserer Umwelt zu schätzen. Die Feldwespe auf den Blüten zeigt, wie bedeutend und schön auch die Kreaturen sein können, denen wir normalerweise keine Beachtung schenken.